Der Lastwagen, der heute langsam über das Kopfsteinpflaster der Speicherstadt von Hamburg fährt, hat eine Strecke von tausenden Kilometern hinter sich gebracht. Vor der ersten Front der historisch rot geklinkerten Gebäuden hält er noch bevor die ersten Touristengruppen zum Miniatur Wunderland oder Hamburger Dungeon strömen. Selbst die Verladung der Teppiche geschieht hier wie noch vor hundert Jahren, über Seilwinden. Eine Attraktion, die sich viele Touristen über geführte Touren anschauen. An einem dicken Tau wird die Holzpalette mit handgeknüpften Teppichen aus dem Iran befestigt und anschließend von Lagerarbeitern in den Keller gehievt. Was hier von Knüpfung bis zum Verladen über traditionsreiches Handwerk geschieht gehört zum Alltag der verbliebenen Teppichhändler in der Speicherstadt von Hamburg.
Hamburg ist nicht erst neuerdings auf Grund seiner imposanten Elbphilharmonie von weitreichender Bekanntheit. Besonders der Handel mit Waren aus orientalischen Ländern macht die Hansestadt auch noch heute zu einem der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte für eben diese Produkte in Europa. Der große Hafen spricht Bände einer langen Geschichte der wuseligen Tätigkeit hamburgischer Kaufleute. Unter diesen Waren ist seit über einhundert Jahren ein Stück Handwerkskunst, welches unlängst wieder Einzug in die Wohnräume mondäner Wohnungen und Häuser findet: Der Perserteppich. Ein alter Bekannter aus dem Iran.
Fast täglich finden sich LKWs in der Hansestadt ein, um ihre wertvolle Teppichware an die rund vierzig verbliebenden Teppichhändler in Hamburg und für den europäischen Markt auszuliefern. Dabei waren es einst fast 300 Händler, die Hamburg zu ihrem Unternehmensstandort machten und damit die Stadt zu dem wichtigsten Umschlagsort für Orientteppiche in ganz Europa zu machen.
Nahm die Nachfrage bis vor einigen Jahren stetig ab, so sorgen neue Absatzmärkte wie die USA oder das Comeback des Persers in den Einrichtungen moderner Stadtmenschen für neuerliche Umsatzsteigerungen. Natürlich schaut man in der Branche mit manch tränenden Auge in der Zeit zurück, doch die Geschichte lehrt: Qualität bewährt sich. Während Teppiche aus Industrieproduktionen an Glanz und Gloria über die Jahre verlieren, werden handgeknüpfte Perserteppiche zu antiken Raritäten, die bei Sammlern hohe Preise erzielen. Natürlich hat sich das Leben der Teppichhändler in der hamburgischen Speicherstadt verändert. Hafenbarkassen halten nicht mehr vor den rotgeklinkerten Lagerhäusern und löschen die Teppichballen unter den Augen der im Teppichmarkt tätigen Kaufleute. Vollbeladen sind die Barkassen nur noch mit Touristen. Die Teppiche finden dennoch ihren Weg in Hamburgs Lagerhallen. Mit LKW, Zug oder sogar Flugzeug liefern iranische Produzenten schönste Teppiche auf schnellstem Wege nach Deutschland. Schnell ist dabei allerdings nur die Lieferung. In einer LKW-Ladung stecken schon einmal bis zu 300 Jahre Handarbeit. Teppichknüpfen geht nicht von Geisterhand. In feinster Handwerksarbeit setzen Teppichknüpfer Knoten für Knoten. Dabei steckt viel Liebe im Detail. Nur selten ähneln sich zwei Perserteppiche zu 100 Prozent. Viel eher sind kleine Knüpffehler Zeichen ihrer Güte.
Auch wenn die Vergangenheit bewies, dass sich Qualität am Ende durchsetzt, was die Zukunft bringt, weiß in der Wirtschaft niemand. In der Branche selbst auch nicht. Den Teppich-Manufakturen geht langsam der Nachwuchs aus. Junge Iraner zieht es in die Städte. Die anstrengende Arbeit meiden viele. Wer nun also einen echten Perser besitzt, sollte Ruhe bewahren. Unter Umständen ist dieser in einigen Jahrzehnten ein Vielfaches wert.
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